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Willkommen in der Welt der Oper, des Konzerts, des Balletts, des Musicals

Auf dieser Seite finden Sie Kritiken meiner Opern- und Konzertbesuche und bekommen Informationen rund um Spielpläne und Opernhäuser (vorwiegend aus der Schweiz und aus Deutschland). Die Premierenberichte erscheinen wann immer möglich am Tag nach der Premiere und damit in aller Regel vor den Printmedien. Ich wünsche allen viele unvergessliche, spannende und aufwühlende Opernbesuche. 

Sehr erfreut bin ich auch über die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der informativen Online-Plattform https://deropernfreund.de. Auch hier erhalten Sie vielschichtige und fundierte Empfehlungen für Besuche in der reichhaltigen Theaterlandschaft Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.

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St.Gallen, Theater: GUILLAUME TELL; 12.05.2024

Erstellt von Kaspar Sannemann | | Guillaume Tell

Rossinis letzte Oper in einer Neuproduktion in St.Gallen

Oper in vier Akten | Musik: Gioachino Rossini | Libretto : Victor-Joseph Etienne de Jouy und Hippolyte Louis Florent Bis (nach dem Schauspiel von Schiller und dem Prosagedicht von Jean-Pierre Claris de Florian | Uraufführung: 3. August 1829 in Paris | Aufführungen in St.Gallen: 05.5.| 12.5. | 14. 5. | 17.5. | 26.5. | 2.6. | 6.6.2024

Gioachino Rossini (1792-1868)

Kritik: folgt am 13.5. ab 13 Uhr an dieser Stelle

Inhalt:

Arnold von Melchthal liebt die habsburgische Prinzessin Mathilde. Tell will ihn überzeugen, sich am Aufstand gegen die Habsburger anzuschliessen. Tell rettet Leuthold, der einen österreichischen Soldaten wegen der Schändung seiner Tochter erschlagen hat, vor seinen Verfolgern. Die Östereicher zünden aus Wut über den entkommenen Leuthold Häuser an.

Arnold ist zerrissen zwischen Liebe und Vaterland. Doch da der alte Melchthal von Gesslers Schergen erschlagen wurde, schliesst sich Arnold den Aufständischen von Uri, Schwyz und Unterwalden an. Diese beschliessen den Bund gegen die Fremdherrschaft. (Rütlischwur)

Das Volk muss Gesslers Hut die Reverenz erweisen. Tel weigert sich. Als Strafe muss Tell einen Apfel, welcher auf das Haupt seines Sohnes Jemmy gelegt wird, treffen. Zwar gelingt der Schuss, doch Tell wird trotzdem verhaftet, da er Gessler provoziert. Mathilde nimmt Jemmy in Obhut.

Arnold setzt sich an die Spitze der Aufständischen. Mathilde bringt Jemmy seiner Mutter Hedwige zurück. Jemmy zündet das Haus seines Vaters an und gibt damit das Zeichen zum offenen Aufstand. Tell kann sich im Sturm vom Schiff retten, welches ihn ins Gefängnis nach Altorf hätte bringen sollen. Jemmy überreicht dem Vater dessen Waffe. Damit erschiesst Tell den Landvogt Gessler. Die Burg der Besatzer wird gestürmt; ein Lob auf die Freiheit beschliesst die Oper.

Werk:
Rossini hatte innerhalb von 20 Jahren 38 Opern geschrieben. Als er sich an sein letztes Werk für die Bühne, den TELL, machte, fühlte sich der Vielschreiber wohl ein wenig ausgebrannt, war jedoch beeindruckt von einer Aufführung von Aubers LA MUETTE DE PORTICI. Deshalb wollte er der Welt noch beweisen, dass auch er, der Meister der seelenlosen Koloraturen und Rouladen, imstande war, eine Grand opéra zu schreiben. Obwohl das Publikum die Oper zunächst eher zurückhaltend aufnahm, waren die Kritiker und Musikerkollegen vom TELL begeistert. Rossini spürte aber auch, dass nun eine neue Zeit des Musiktheaters anbrechen sollte, der er mit seinem Stil nicht mehr gewachsen war. Obwohl er noch 40 Jahre lebte, schrieb er keine Oper mehr, widmete sich seinen Kochkünsten und der gelegentlichen Komposition von Sakral- oder Kammermusik. Mit dem TELL allerdings gelang ihm zum Abschluss seiner erfolgreichen Karriere als Opernkomponist ein wirklich grosser Wurf, diese Oper ist Rossinis reifstes Opus. Das Werk dauert ungekürzt mindestens fünf Stunden, enthält, wie es damals für die Opéra zwingend war, eine Ballettmusik (allerdings von herausragender Qualität), umfangreiche Chorszenen und eine Fülle von musikalischen Einfällen, welche jedoch nie Selbstzweck sind (wie manchmal in seinen früheren Werken), sondern stets im Dienste der dramaturgischen Entwicklung der Handlung und der Charakterisierung der Personen stehen.

Musikalische Höhepunkte:

Ouvertüre

Où vas-tu, Duett Tell-Arnold, Akt I

Dieu de bonté, Finale Akt I

Sombre forêt, Romanze der Mathilde, Akt II

Quand l'Helvétie, Terzett Tell-Arnold-Walter, und anschliessendes Finale (Rütlischwur)

Akt II

Pour notre amour, Arie der Mathilde, Akt III

Sois immobile, Tell Akt III (Apfelschuss)

Ne m'abandonne pas...Asile héréditaire, Szene und Arie des Arnold, Akt IV

Tout change et grandit en ces lieux, das ergreifende Finale, Musik von überirdischer Schönheit!

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